Quetschventile
Quetschventile sind die ideale Lösung für Armaturen, wenn es um das Absperren und Regeln von abrasiven, korrosiven und fasrigen Stoffen geht. Darüber hinaus werden diese Ventile meist als Absperr- oder Regelarmaturen für Emulsionen, Schlicke, Stäube, gasförmige Fluide, Druckluft, Pulver, Granulat, Pellets und vieles mehr eingesetzt.
Das Quetschventil wird in zwei unterschiedliche Arten unterschieden. Pneumatische Ventile werden direkt mit Druckluft bzw. Fluiden beaufschlagt. Die mechanischen Schlauchquetschventile werden mit einer Mechanik und einem Antrieb zwangsgesteuert.
Die Eigenschaften von Quetschventile
Diese Ventile sind weitestgehend als Absperrventile bekannt. Sie zeichnen sich vor allem durch einen freien Durchfluss aus, welcher durch den nominalen Durchgang bei nahezu aller Nenngrößen garantiert ist. Quetschventile sorgen zudem für einen minimalen Reibungswiderstand und für verstopfungsfreie Armaturen. Ein weiterer großer Vorteil, warum man sich für diese Ventile entscheiden sollte, liegt in seiner leichten und platzsparenden Bauweise, die gleichzeitig eine sehr kundenfreundliche Montage ermöglichen.
Einsatzgebiete der Quetschventile
Durch die besonders zahlreichen und unterschiedlichen Materialien der Gehäuse und Flansche bzw. Muffendeckel des Quetschventils, unter anderem Aluminium, Stahl, Edelstahl, Kunststoff, etc., können diese Ventile in eine Vielzahl von Anwendungsgebieten verwendet werden.
Pneumatische Fördertechnik
Zum Absperren, Regeln und Dosieren von Schüttgütern, Feststoffen und vielen mehr.
Vakuumförderung
Zum Absperren von Pulvern, Pillen, Granulaten, Fasern, Tabletten und vieles mehr sowie zum Abdichten.
Chemische Industrie
Für Dosiervorgänge, zum Absperren von Farben, Pigmenten, Zusatzstoffen, Düngemittel etc.
Kunststoffindustrie
Zum Abdichten, Regeln und Dosieren von Kunststoff-Granulat, Pulvern, Pellets, usw.
Keramische Industrie
Zum Absperren von Feststoffe, Schlämme und vieles mehr.
Umwelttechnik
Zum Abdichten von Staub, Abwasser, Schlamm und vieles mehr.
Wasseraufbereitung
Als Regel- und Absperrventil für Kalkmilch, Suspensionen, etc.
Anlagenbau und Pulverlackierungsanlagen
Zum Absperren sowie Dosieren von Pulvern, Lacken und vieles mehr.
Bau- und Zementindustrie
Als Absperrung für Zement, Beton, Sand, Kies, Kohle und vieles mehr.
Nutzfahrzeuge
Zum Abriegeln der Ausblasleitung für Schüttgüter aller Art.
Silos
Zur Überfüllsicherung, zum Abschließen der Einblasleitung, Verteilung sowie Entnahme.
Bergbau
Zum Regeln und Speeren der Einrichtungen zur Förderung von Erzen, Kohle und anderen Mineralien.
Zugverkehr
Als Absperrventil von Abwasser und Grauwasser für Vakuumtoilettensysteme.
Dosier- und Wiegesysteme
Zum Dosieren von Zusatzstoffen, Farbstoffen, Pasten und vieles mehr.
Lebensmittelindustrie
Zum Dosieren aber auch Absperren von Getreide, Soßen, Aromen, Gewürzen, Mehl, Nüssen, Früchten, Gemüse und vieles mehr.
Weiterführende Informationen zu den unterschiedlichen Quetschventilen gibt es hier.
Quetschventile im Alltag
Die Quetschventile werden nicht nur in großen Industrieanlagen eingesetzt, sondern begegnen einem auch im alltäglichen Leben. Durch ihre besondere Funktionsweise ersetzen diese Ventile immer öfter ältere Technologien.
Das Herzstück eines Quetschventils – die Manschette
Die robuste und zugleich elastische gewebeverstärkte Gummi-Manschette ermöglicht den erfolgreichen Einsatz unter den extremsten Bedingungen. So haben sich die Quetschventile auch bei abrasiven Medien, die mit einer hohen Zyklenanzahl gefördert werden, bewiesen. Trotz der hohen Anforderungen überzeugen diese Ventile durch ihre sehr lange Lebensdauer. Die Auswahl aus zehn unterschiedlichen Elastormerqualitäten und unterschiedlichen Gehäuse-/ Muffenwerkstoffen sorgen für einen nahezu uneingeschränkten Einsatz in beinahe allen Bereichen der Industrie.
Die pneumatische Manschette sperrt den Materialfluss mit zwei bis drei bar Differenzdruckzufuhr dicht ab und stellt sich ohne Antrieb nach der Entlüftung zurück in die offene Position.
Die wichtigsten Vorteile eines Quetschventils im Überblick
Alles in allem sind die Quetschventile inzwischen in vielen Produktionsbereichen das meist verwendete Ventil, da diese Variante sehr viele Vorteile vereint. Sie sind für den Transport von Material und Stoffen in jeder Konsistenz geeignet. Darüber hinaus neigen diese Ventile nicht dazu, zu verstopfen, als viele andere Ventiltypen. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass sich weniger Schmutz ansetzen kann, wodurch das Ventil hygienischer ist. Die glatte Oberfläche des Schlauches aus einem Elastomer lassen sich leichter reinigen.
Der Wechsel der Schläuche und Manschette sind bei den Quetschventilen wesentlich einfacher, daher brauchen die Betriebe bei Ausfall oder Beschädigung kein fachkundiges Personal und die Ausfälle der Produktion werden wesentlich minimiert. Schlussendlich besitzt das Quetschventil meist ein geringeres Gewicht, als andere Ventiltypen.
Welche Eigenschaften zeichnen Quetschventile aus?
Die Manschette zählt zu den wichtigsten Bestandteilen. Umso hochwertiger dieses Bauteil ist, desto besser ist das gesamte Ventil. Die Manschette sollte auf jeden Fall dicht sein. Nichtsdestotrotz ist stets eine leichte Diffusion flüssiger Gase möglich. Besonders anzuraten sind Manschetten in der Auswahl Viton. Das Manschettengewebe garantiert dabei die Druckfestigkeit und sorgt für eine optimale Funktion. Ein Zertifikat zeugt von hohen Qualitätsstandards. Standard Ventile werden stets als PQVF Metallausführung gefertigt mit einem Gehäuse aus Grauguss und zwei Klemmflaschen. Zudem werden die Ventile meist in verschraubte bzw. nicht verschraubte Ausführungen unterschieden.
Der Aufbau eines Quetschventils
Prinzipiell unterscheidet man zwei unterschiedliche Arten. Einerseits das mechanische und andererseits das pneumatische Ventil. In der Ansteuerung des Schließmechanismus unterscheiden sie sich ebenfalls. Der wesentliche Aufbau ist ähnlich. Ein hochelastischer Schlauch aus einem Elastomer wird mit zwei Flanschen oder Muffen in einem runden Gehäuse gehalten. Durch Krafteinwirkung in den Raum beginnt sich der Schlauch lippenförmig zu verformen, wodurch sich der Querschnitt verengt. Entfernt man die Kraft springt der Schlauch in die Ausgangslage zurück.
Nachfolgend werden beide Arten von Quetschventilen näher beschrieben.
Das mechanische Quetschventil
Diese Ventile werden durch eine integrierte Vorrichtung unter Impulseinwirkung gesteuert. Der Vorteil bei dieser Variante liegt in der reduzierten Anzahl medium berührenden Komponenten. Dementsprechend steht nur die Manschette direkt mit dem Medium in Verbindung. Bei dieser Bauweise werden größere Bereiche ummantelt und abgesperrt. Außer einer manuellen Betätigung mittels Handrad ist die Alternative mit der automatischen Variante mit doppelt oder auch einfach wirkenden Zylindern gegeben. Die Antriebe zum Einstellen arbeiten vollkommen elektrisch. Auch bei den mechanischen Quetschventilen gibt es in mehreren Varianten. Geringe Wartungskosten sind hier besonders hervorzuheben. Während des Schließvorganges lösen sich alle Verkrustungen.
Anwendungsgebiete für die mechanischen Ausführungen
In einigen Bereichen der Industrie werden die mechanischen Varianten bevorzugt, unter anderem in der Zementverarbeitung, Pigment- und Granulatbehandlung in der Keramik- und Kunststoffindustrie. Darüber hinaus werden sie vermehrt in der Erdöl-, Zellstoff- und Papierbranche, aufgrund der zahlreichen Vorteile, eingesetzt. Das Regeln, Dosieren sowie Absperren wird auch öfter von der mechanischen Variante durchgeführt. Durch die perfekte Abdichtung und den freien Durchgang wird der Arbeitsgag mit abrasivem, korrosivem und verstopfungsanfälligen Materialien ohne Probleme durchgeführt.
Die Eigenschaften, für die diese Ventile eingesetzt werden sind:
- Flüssig bis zähflüssige Materialien
- Körnig, verschmutzt, pulverförmig
- Korrosiv, Fasrig und aggressiv
- Das pneumatische Quetschventil
Pneumatische Absperrorgane bestehen aus einem Behälter mit einem individuell angefertigten Schlauch. Der Schlauch befindet sich in der Mitte des Gehäuses und wird an beiden Enden von jeweils zwei Flanschen oder teilweise auch Muffen gepresst. Zwischen dem Schlauch und dem Gehäuse befindet sich ein Hohlraum, welcher als Funktionsraum dient.
Durch das Aufschlagen mit komprimierter Luft öffnet sich das Quetschventil und der Stoffstrom kann frei passieren. Die flache Bauweise ermöglicht einen minimalen Verbrauch an Druckluft und sorgt auf diese Weise für die typischen lippenförmige Faltrichtung der Manschette, welche das Blockieren und die Abdichtung des Produktstromes sicherstellen. Auch größere Bereiche werden von der Manschette ummantelt und gut isoliert. Die Manschette selbst schließt zur Mittelachse ab und stoppt so den Materialfluss komplett und dicht ab. Zudem ist die Manschette elastisch und perfekt für den Arbeitsgang. Die pneumatischen Ventile sind nicht unbedingt zu 100 Prozent gasdicht.
Gibt es Gefahren durch die Absperrorgane
Diese Ventile dürfen nur dann verwendet werden, bei denen ein nicht dichtendes Ventil zu keiner Gefährdung von Menschen führt. Aggressive oder heiße Medien dürfen unter keinen Umständen austreten. Die Rückflusssicherung in der Nähe des Ventils sollte in der Steuerung verbaut sein. Vor Einsatz müssen Überprüfungen durchgeführt werden. Nur Produkte mit einem Zertifikat können hohe Sicherheitsstandards und hohe Qualitätsansprüche garantieren.
Die Vorteile pneumatischer Ventile
Der große Vorteil dieser Variante liegt darin, dass diese besonders verschleißfest sind und Leckage frei arbeiten. So stört kein Verstopfen den Arbeitsablauf. Das geringe Gewicht ist ebenso von Vorteil. Die Wartung ist einfach durchzuführen. Durch den geringen Druckverbrauch sind pneumatische Quetschventile besonders sparsam. Totraumfreie Ventile hemmen Verunreinigungen und sind hygienisch vollkommen unbedenklich. Zudem ist bei einigen Produkten eine Rückmeldung integriert, wann die Verschleißgrenze erreicht ist. Bei Verwendung von abrasiven Stoffen sollte immer das Steuer- und Magnetventil direkt am Ventil installiert sein. In jedem Zyklus werden mögliche Verkrustungen beseitigt.
Fragen und Antworten zum Thema pneumatisch betätigte Quetschventile
Kann man ein pneumatisch betätigtes Ventil auch bei einem Vakuum einsetzen?
Die pneumatische Quetschventile können auch bei einen geringem Vakuum verwendet werden. Diese Ventile gelten bis zu einem maximalen Unterdruck von 100 mbar als vakuumfest.
Kann man das pneumatisch betätigte Quetschventil auch mit Flüssigkeiten steuern?
Diese Ventile lassen sich sowohl mit Gas, als auch mit flüssigen Medien ohne Probleme steuern. Die sichere Funktionsweise ist unabhängig von dem verwendeten Medium. Allerdings muss auf eine ausreichend große Druckdifferenz von ungefähr 2 bar geachtet werden. Um die lippenförmige Schließung der Manschette zu garantieren. Neben Wasser sind auch alle anderen nicht viskose und saubere Flüssigkeiten zugelassen.
Auf was muss man bei der Quetschventil-Auswahl achten, wenn ein Medium stark abrasiv ist?
Die kurzen Schließ- und Öffnungszeiten zeichnen sich durch eine einfache Handhabung aus. Diese Eigenschaft ist es, die dieses Ventil vor dem Einfluss besonders abrasiven Medien schützt. Umso wichtiger ist es, dass die Installation des Magnetventils direkt am Ventil erfolgen muss und ein Schnellendlüfter installiert wird.
Was passiert bei einem Druckausfall?
Die Arbeitsweise eines pneumatischen Quetschventils ist sehr einfach. Durch Zufuhr eines Druckes von 2 bar oder höher wird eine flexible Elastomermanschette lippenförmig zusammengedrückt und schließt den Querschnitt des Rohres. In der Regel erfolgt die Zufuhr des Druckes mittels Luft. Sollte diese Zufuhr ausfallen und die Luft kann entweichen, öffnet sich das Ventil automatisch.
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