Gründach selber bauen
An dem Trend zu ökologisch bewusstem Leben kommt aktuell niemand vorbei. Nun hat dieser auch den Bereich Bauen und Wohnen erobert. Wer der Natur ein Stück des Grüns, welches dem gebauten Haus weichen musste zurückgeben möchte, setzt jetzt auf Gründächer. Leben in harmonischem Einklang mit der Natur als Trend, dem es sich zu folgen lohnt.
Grüne Akzente im Grau der Großstadt
In Deutschland werden pro Jahr etwa 10 Millionen Quadratmeter Dachfläche neu begrünt, Tendenz steigend. Denn durch die stetig zunehmende Bebauung ehemals grüner Flächen sinkt der Anteil der naturbelassenen Böden drastisch. Für viele Menschen ein Grund, ein wenig Grün in die grauen Betonstädte zu bringen. Für einen eigenen Garten fehlt es jedoch oftmals an Geld oder Platz. Aus diesem Grund erfreut sich die Idee der begrünten Dächer einer immer größer werdenden Beliebtheit. Sie entstand bereits vor tausenden von Jahren und konzentrierte sich auf die Schaffung einer Nutzfläche, salonfähig wurde sie allerdings erst im 20. Jahrhundert. Heute steht der ökologische Gedanke im Vordergrund.
Welche Vorteile bietet ein Gründach?
- Schaffung neuer Lebensräume für Tiere und Pflanzen auf sonst ungenutzten Flächen,
- Schutz des Daches vor extremen Witterungseinflüssen,
- Wärmeregulierung für eine bessere Energiebilanz,
- bessere Lebensqualität durch ein verbessertes Klima und die Bindung von Staub und Schadstoffen,
- Hochwasserschutz durch Regenwasserrückhalt,
- Möglichkeit, Fördergelder zu beantragen,
- zahlreiche Nutzungs- und Begrünungsmöglichkeiten.
Was sollte beachtet werden?
Vor der Begrünung eines Daches sollten relevante Fragen geklärt werden. Zunächst ist es wichtig zu untersuchen, ob sich das Dach zur Begrünung eignet. Grundsätzlich kommen Garagen, Carports sowie Häuser mit einem Flachdach, beziehungsweise einem Dach mit einer Neigung von bis zu 45 Grad in Frage. Weiterhin spielen statische Aspekte eine Rolle, das Dach muss die zusätzliche Last tragen können. Bei der Planung müssen außerdem örtliche Bauvorschriften beachtet und technische Details geklärt werden, wie die Entwässerungs- und Brandschutztechnik.
Das Gründach zum selber machen
Auch ein Gründach Marke Eigenbau ist möglich. Gibt ein Fachmann nach vorheriger Begutachtung des Daches grünes Licht, kann die Planung beginnen. Wichtig für alle folgenden Schritte ist die Gewährleistung der Sicherheit aller Beteiligten. Bei erschwerenden Bedingungen lohnt sich das Mieten einer entsprechenden Arbeitsbühne. Hier gibt es keine Ausreden, denn mittlerweile lassen sich Arbeitsbühnen auch online und europaweit auf cegema.de mieten. Bei häufigem Auf und Ab ist diese Methode zusätzlich komfortabler als eine Leiter. Nachdem alle wichtigen Details geklärt sind, sollte das zu begrünende Dach gründlich gereinigt und anschließend zur Abdichtung mit einer Wurzelschutzfolie ausgelegt werden. Als zweiter Schritt muss eine Drainageschicht ausgelegt werden, welche der optimalen Wasserversorgung der Pflanzen dient. Es folgt eine Schicht aus Filtervlies, die für den Nährstoffausgleich der Pflanzen zuständig ist. Die letzte Schicht besteht aus Substrat, der Erde für die spätere Bepflanzung. Diese muss am Rand etwas höher oder mit Steinen abgegrenzt sein. Zu guter Letzt wird der Rasen gesät und möglichst robuste Blumen ganz nach eigenem Geschmack eingepflanzt. Wer der Umwelt noch mehr Gutes tun möchte, kann zusätzlich ein Insektenhotel bauen, um vom Aussterben bedrohten Insektenarten ein Zuhause zu bieten.
Nach einigen Wochen sollten erste Ergebnisse sichtbar und ein grünes, pflegeleichtes Dach entstanden sein- ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz.
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